Intelligente Wertschöpfungsnetzwerke für Leichtbaufahrzeuge geringer Stückzahl (IntWertL)

Im vom BMWK und EU geförderten Forschungsprojekt „Intelligente Wertschöpfungsnetzwerke für Leichtbaufahrzeuge geringer Stückzahl“ (IntWertL) arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an einer digitalen Engineering- und Produktionsplattform, die das Entwickeln individueller Formen der Mobilität und deren Realisierung in kleinen Stückzahlen auch für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv macht.

IntWertL schafft ein wertegeleitetes digitales Ecosystem. Die Analogie zu einem „Ecosystem“ beschreibt eine Gemeinschaft unabhängiger, heterogener Akteure, deren Erfolg aber direkt voneinander abhängt.  Die resultierenden, sich dynamisch entwickelnden Wertschöpfungsnetzwerke aus Einzelunternehmen werden zum Wettbewerbsvorteil.

Das Projekt strebt an, eine digitale Entwicklungs- und Produktionsplattform für kleine und mittelständische Unternehmen aufzubauen, die fertigende Unternehmen und Engineering-Dienstleister in kooperativen Ansätzen befähigt, komplexe Produkte in kleinen Stückzahlen anzubieten und damit deren globale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Verteilte Entwicklung und Produktion senkt Eintrittsbarrieren in Form von Vorinvestitionen dramatisch ab, eine grundlegende Effizienzsteigerung erlaubt drastische Verkürzung von Entwicklungszyklen und senkt die Kosten. Kleine Unternehmen können damit selbst zu Integratoren / OEMs werden.

Kurzbeschreibung des Forschungsprojektes

Ökonomisch, ökologisch wie soziokulturell unterliegt der Mobilitätssektor einem fundamentalen Wandel. Der globale Wettbewerbsdruck nimmt rasant zu, Nachhaltigkeit und Klimaschutz wandeln sich von einem Zusatznutzen zum obligatorischen Ziel, klassische Individualmobilität verliert zunehmend an Akzeptanz in der Gesellschaft. Konzeptleichtbau bietet mit neuen Formen der Mobilität, hier mit der sogenannten Use Case-optimierten Mobilität, ressourcensparende und akzeptable Alternativen. Neue Transportmittel und -konzepte liegen prototypisch vor, ihre Einführung scheitert jedoch an dem noch hohen Kostenaufwand ihrer in kleinen Stückzahlen erforderlichen Produktion.

Hinzu kommt, dass klassische Automobilhersteller bzw. OEMs, die als Großkonzerne multi-national agieren, sich zusehends von ihren klassischen, lokalen und mittelständisch geprägten Zulieferern abkoppeln, insbesondere was Resilienz, Agilität und digitale Geschäftsmodelle angeht.

Das Projekt strebt daher an, eine digitale Entwicklungs- und Produktionsplattform für kleine und mittelständische Unternehmen aufzubauen, die fertigende Unternehmen und Engineering-Dienstleister in kooperativen Ansätzen befähigt, komplexe Produkte in kleinen Stückzahlen anzubieten und damit deren globale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Verteilte Entwicklung und Produktion senkt Eintrittsbarrieren in Form von Vorinvestitionen dramatisch ab, eine grundlegende Effizienzsteigerung erlaubt drastische Verkürzung von Entwicklungszyklen und senkt die Kosten. Kleine Unternehmen können damit selbst zu Integratoren / OEMs werden.

Ziel

Schaffung einer offenen, für alle zugänglichen digitalen Plattform als kollaborative Dienstleistungs- Entwicklungs- und Produktionsplattform.

Verkürzter, kostengünstigerer, kunden-individueller Herstellprozess für kleine Stückzahlen von Leichtbauprodukten

Ziele des Förderprojektes

Mit der Digitalisierung, aber auch der Deregulierung der Märkte werden neue Wertschöpfungssysteme technisch möglich. Die Rede ist hier von dezentral organisierten Plattformen gleichberechtigter Partner, in denen die laterale Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure in wechselnden, wertschöpfenden Netzwerken organisiert wird, und damit jedem einzelnen Partner die Möglichkeit gegeben wird, neue Produkte und Dienstleistungen zu etablieren, die das Unternehmen aus ausschließlich eigener Kraft nicht anbieten kann. Die Digitalisierung ermöglicht ferner agile und flexible Prozesse und Strukturen hinsichtlich wechselnder Koalitionen und Kooperationen (strategischer Umsatzvorteil: erweiterte Produktpalette s.u.) sowie eine deutlich effektivere und damit kostengünstigere Organisation von Abläufen durch das Ausschneiden von unproduktiven Wartezeiten und Prozessschritten (Kostenvorteil). Dieser Ansatz ermöglicht Unternehmen nicht nur neue Leistungsangebote zu entwickeln, sondern in Verbindung mit der Plattform in einem größeren Kontext (bspw. als OEM) aufzutreten.

Dies wird u.a. durch den hier vertretenen Ansatz der verteilten Entwicklungs- und Konstruktions- sowie Produktionskapazitäten ermöglicht: Die Eintrittsbarriere, um als Fahrzeugintegrator aufzutreten wird drastisch reduziert, da keine milliardenschweren Vorinvestitionen in Produktionsanlagen getätigt werden müssen. Dramatisch verkürzte und effizientere Entwicklungsprozesse senken die Vorinvestitionen in die Entwicklung und Produktion eines Produktes und erlauben damit auch kleinen und eher investitionsschwachen Unternehmen als Kleinserien-OEM aufzutreten. Mit diesem neuen plattformbasierten Business-Ecosystem und der zu erwarteten Kostensenkung für die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen werden kundenindividuelle, ressourcenoptimierte Fahrzeuge ermöglicht, die qua Definition nur in geringen Stückzahlen abgesetzt werden können. Die zugehörige Mobilität kann dadurch andere Formen annehmen. Gleichzeitig können bisher unbefriedigte Segmente, z.B. Serien geringer Stückzahl im Lieferfahrzeugbereich bei den etablierten OEM’s, mit bedient werden.

Dieser Ansatz ist hoch attraktiv für kleine Unternehmen aus dem Fertigungs- oder Engineering-Sektor. Bereits heute entstehen vielfach plattformbasierte Geschäftsmodelle sowie die technischen Grundlagen und digitalen Werkzeuge zur Realisierung der Plattformen. Die Aufgabe des Vorhabens besteht darin, diese vorhandenen Ansätze, Unternehmen und Projekte zu integrieren, durch bedarfsgerechte F&E zu ergänzen und zu einem kommerziell erfolgreichen Modell aufzuzeigen.

 

Eckpunkte:

Projektbeginn:  1. September 2022

Geplanter Projektabschluss:  1. Quartal 2026

Projektpartner:  17 Förderpartner, davon elf KMU‘s und drei Forschungsinstitute

Assoziierte Partner:  3 Stadt(regionen), als potenzielle spätere Abnehmer

Lizenzgeber:  2 Klein-Fahrzeughersteller

Transfer-Partner: e-mobil BW

Projekträger: TÜV Rheinland Consulting GmbH

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