Im Rahmen des Förderprojekts IntWertL entsteht die digitale Plattform „EcoVity.de“ – eine Lösung, die es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht, sich einfacher und schneller zusammenzuschließen, um ihre Fähigkeiten in kollaborativen Projekten zielgerichtet einzubringen. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung und Produktion individueller Fahrzeuge. Die Besonderheit: Der Einsatz moderner Datenraumtechnologien und -architektur zur Ermöglichung der vertrauensvollen Daten- und Prozessföderation.

Wer ein (Kleinserien-)Fahrzeug oder nur eine individuelle Modifikation entwickeln und produzieren lassen möchte, kann sich mit seinen Anforderungen an die EcoVity.de Webplattform wenden. Ein erfahrener Projekt-Integrator wird sich seiner Anfrage annehmen, das Projekt gemeinsam konkretisieren, die Projektplanung und anschließend die Durchführung sowie das Management des Projekts übernehmen. Der Integrator nutzt dabei die Funktionen der EcoVity.de Plattform, die darauf ausgelegt sind, die Kollaboration zwischen ihm und den beteiligten Unternehmen im Projekt zu unterstützen. Das Ergebnis: maximale Effizienz in der Planung, Abwicklung und Kommunikation sowie maximales Vertrauen durch Datensouveränität. Dank der EcoVity.de Plattform sind Bedarfsträger nicht mehr davon abhängig, selbst Expertise im Bereich der kollaborativen Fahrzeugentwicklung aufbringen zu müssen, sondern können von der Erfahrung professioneller Integratoren profitieren. Gleichermaßen eröffnet EcoVity.de kleineren und hochspezialisierten Unternehmen die Gelegenheit, ihre Sichtbarkeit am Markt zu erhöhen und sich als Enwicklungs- oder Fertigungsdienstleister an Projekten zu beteiligen. Wie das funktioniert? Die Plattform verfügt über eine Matching-Funktion, die es Integratoren oder unterbeauftragenden Unternehmen ermöglicht, im Handumdrehen passende Unternehmen im Netzwerk zu finden und Anfragen einfach zu übermitteln und zu verfolgen.

Das Planspiel zur Validierung des Plattform Prototypen

Eine erste unveröffentlichte Version der Plattform gibt es bereits. In Form eines Planspiels wurde diese nun zum ersten Mal genutzt und erprobt. Der Use Case wird dabei von der Firma AtTrack gestellt. Das L7e Leichtfahrzeug TE-700 sollte in diesem Zuge von einem reinen PKW zu einem Cargo-Fahrzeug für die Letzte Meile umgebaut werden. Hierzu sollten zwei Sitze des Fahrzeugs durch ein CargoBox ersetzt werden, die es mithilfe der EcoVity.de Plattform kollaborativ zu entwickeln und herzustellen galt. Dies erfolgte innerhalb von 10 Wochen und auch die gesamte Kommunikation und Abwicklung des Projekts fand über die Plattform statt.

Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein Erfolg, der die Effizienz der kollaborativen Entwicklung durch KMU, die Berücksichtigung zahlreicher Fähigkeitsprofile und die Einbringung verschiedener Fertigungsprinzipien veranschaulicht.

Abbildung: Von der Konfiguration zum Produkt –
Vernetzung der Partner aus Gesamtfahrzeug- und Komponentensicht

Die Teilnehmer

Folgende Firmen haben am Planspiel mitgewirkt:

  • AtTrack GmbH: Use Case Geber
  • DLR e.V.: Konzeption, Konstruktion, Einkauf und Koordination
  • Lauer & Weiss: Strukturauslegung/FE-Simulation
  • Schübel PrimeParts: Produktion von Aluminium-Eckknoten mittels dem Feinguss Verfahren AddCasting®
  • Rosswag Engineering: Produktion von Aluminium-Eckknoten mittels 3D-Druck
  • Fiber Engineering: Produktion eines Holz- und Aerogelfaser Panels mittels Faserblastechnologie
  • Weber Fibertech: Produktion bzw. Vermittlung eines Leichtbau-Sandwichpanels aus Glasfaser Deckschichten und einem Polypropylen Wabenkern
  • KÖNIG METALL: Herstellung von Aluminium Profilen im Biegeprozess sowie die finale Montage der CargoBox

Die Anforderungen an die Entwicklung

Bei der Entwicklung der CargoBox auf EcoVity.de mussten einige technische Anforderungen berücksichtigt werden. Die Dimension von 105x75x80 cm sowie das Designmerkmal einer Neigung der CargoBox um 5° entgegen der Fahrtrichtung waren vorgegeben. Ebenso das Zielgewicht von 20kg und eine maximale Zuladung von 100kg. Das Ergebnis soll straßenzulässig, wasserdicht, wetterbeständig und stoßfest sein sowie eine Temperaturbeständigkeit zwischen -30 °C bis 60 °C aufweisen. Weitere Anforderungen des Kunden bezogen sich auf das Konzept zur Beladung und das (De-)Montagekonzept der CargoBox. All diese Anforderungen konnten während der kollaborativen Entwicklung und Produktion auf der EcoVIty.de Plattform berücksichtigt und eingehalten werden.

Der CargoBox Demonstrator auf der Hannover Messe Industrie 2025

Das Planspiel konnte innerhalb der vorgegebenen Zeit erfolgreich durchgeführt werden. Es hat einen maßgeblichen Beitrag zur Validierung des aktuellen EcoVity.de Plattform-Prototypen beigetragen. Viele Verbesserungsvorschläge sind bereits in der Umsetzung. Die fertig montierte CargoBox gibt es ab dem 31.03.2025 auf dem IntWertL-Stand der Hannover Messe in Halle 8, Stand D26 zu sehen.