Würden Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vorstellen?
„Schübel PrimeParts steht seit 1964 für schwäbische Meisterleistungen im technischen Modellbau – und damit für Hightech vom Anfang der Produktentwicklung bis zur Nischenserie. Prototypen, Unikate und Editionen aus Aluminium oder Kunststoff sind unsere Kernkompetenz – Kunstwerke die Königsdisziplin. Serienbauteile für Sport-, Nutz- und Sonderfahrzeuge sowie Interieur aus Aluminium für exklusive Limousinen, Flugzeuge oder Yachten betrachten wir als unsere Premiumkompetenz. Es sind die schönen Dinge, denen unsere Leidenschaft gilt. Eleganz, Anmut und technischer Anspruch vereinen sich in unserem Arbeiten. Dabei begegnen wir faszinierenden Persönlichkeiten aus Design, Entwicklung und Kunst. Wir ergänzen deren Visionen um meisterhaftes Können, verknüpftes Verfahrens-Know-how und deutsches Ingenieurs Wissen. Viele außergewöhnliche Projekte prägen unseren Erfahrungsschatz und befähigen uns, ein wertvoller Partner für Ihren Erfolg zu sein.
Baugruppen – Prototypenbau
Das Projekt IntWertL besteht aus verschiedenen Experten und Mitgliedern, was ist ihre Rolle im Projekt?
Die Schübel GmbH (genannt Schübel PrimeParts) ist als klassischer Hersteller von technischen Prototypen, Cubings und Showcars im Rahmen der Transformation und Digitalisierung der Automobilindustrie gezwungen, das Geschäftsmodell umzustellen. Deshalb wurde in den letzten Jahren der Fokus auf kleine Serien und Leichtbaukonzepte gelegt. Schübel PrimeParts bringt besonderes Know-How für Produktentwicklung, Losgröße 1-500 und additive Fertigung mit.
Die Realisierung neuer Vertriebswege durch eine technische Koordination der Entwicklungs- und Herstellungsprozesse in einer Plattformlösung erscheint dabei kurzfristig existenzsichernd. In dem Maß, in dem die technische Koordination der Entwicklung von Gesamtfahrzeugen durch die OEMs entfällt, muss die Schnittstelle zum Kunden bei Schübel PrimeParts vollständig neu definiert werden.
Hier schließt das Projekt eine entscheidende Lücke in der Fahrzeugentwicklung & –Entstehung und befähigt Schübel PrimeParts als KMU, auch mittel- und langfristig am Markt sichtbar zu sein und das verfügbare Know-How sowie Fertigungskapazitäten zu vermarkten. Zudem leistet Schübel PrimeParts auch auf Kammer- und Verbandsebene – einen Beitrag, neue Technologien anwendbar zu machen.

Was war Ihre besondere Motivation, sich beim Forschungsprojekt IntWertL zu beteiligen?
Für die Erreichung von Klimazielen in der Produktion kann die additive Fertigung kurz-, mittel- und langfristig eine besondere Rolle spielen. Die additive Fertigung macht neue, nutzenorientierte Gestaltungen und Leichtbaukonzepte umsetzbar. Hier bringt Schübel PrimeParts langjährige Erfahrung und Wissen aus vorangegangenen Forschungsprojekten mit ein. Bislang fehlt aber für diesen Bereich eine Schnittstellenlösung zwischen Entwicklung, Konstruktion und Fertigung, die mit Hilfe dieser Plattform geschaffen werden kann. Damit werden Innovationspotentiale offengelegt. Schübel PrimeParts kann an diese Innovationspotentiale ansetzen und die Realisierung neuer Konzepte in der Konstruktion ermöglichen. Es ergeben sich neue Vermarktungsperspektiven weit über die bisherige Markterreichung hinaus.
Was sind Ihre Erwartungen für dieses Projekt? Wie wollen Sie das Projektergebnis für Ihr Unternehmen umsetzen?
Die schnellere Umsetzung von Projekten in eine serienreife Produktion steht bei uns im Vordergrund. Schübel PrimeParts erwartet die Plattform und die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt nutzen zu können, um Brückentechnologien für Leichtbau und energie- und ressourceneffiziente Serienproduktion zu vermarkten. Insbesondere sollen alle Bereiche, in denen bewegte Massen von zentraler Bedeutung sind, bearbeitet werden, um neue Mobilitätskonzepte zu ermöglichen.
Eine funktionsfähige Plattform wird für Schübel PrimeParts die Möglichkeit bieten, jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bereich des Modell- und Formenbaus im Rahmen der digitalen Transformation für die gesamte Branche und für neue, innovative Konzept nutzbar zu machen. Der Modell- und Formenbau als handwerkliches Geschäftsmodell hatte sich in den letzten 20 Jahren bereits massiv verändert und die Anwendung NC gesteuerte Fertigungsprozesse und additive Methoden (Rapid Prototyping) ist Stand der Technik. Nun kommen im Bereich Prototyping veränderte Anforderungen auf uns zu, die im Bereich der Virtuellen bzw. der Augmented Reality liegen. Die Aufgabenstellung dieses Projektes beschreibt im Grunde das Aufgabenfeld von Schübel PrimeParts und ermöglicht es uns, das Know-How zur Realisierung kleiner Stückzahlen auf der Basis einer mittelständischen Plattformökonomie durch gemeinschaftliche Wertschöpfungsketten einzubringen. Wir sehen eine Entwicklung auch im Technologie- und Prozessberatungsbereich.
Damit die Umsetzung gelingt, muss in die Schulung der Mitarbeiter investiert werden. Aktuell sind die notwendigen Inhalte noch nicht am Schulungsmarkt verfügbar. Auch im Bereich Ausbildung sind Anpassungen erforderlich. Aus der Plattform können auch Lern- und Schulungskonzepte entstehen, die die komplexe Entwicklung von neuen Produkten und den Innovationsprozess insgesamt transparenter und effizienter machen. Die Nähe zu den Forschungseinrichtungen ist hier erfolgsentscheidend.
Vielen Dank für Ihr Interview!