Einleitung

Die Beschreibung des Ecovity-Ecosystems mit seinen vielen Teilnehmern und Funktionen ist eine komplexe Aufgabe. Eine effiziente und klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist und bleibt aber entscheidend. Das Synthesemodell ist ein innovativer Ansatz, der genau das ermöglicht. Es hilft uns, komplexe Systeme besser zu verstehen und zu gestalten. In diesem Blogbeitrag erkläre ich euch, was das Synthesemodell ist, wie es erstellt wird und welche Vorteile es für das Systemdesign mit sich bringt.

Was ist ein Synthesemodell?

Das Synthesemodell entstammt der Engineering Digital Ecosystems (EDE) Methodologie und vereint in einem kohärenten Modell Elemente aus SysML und PASS. Damit wird also System- und Prozessdesign kombiniert und gleichzeitig betrachtet. Im Sinne von EDE besteht ein Synthesemodell aus mehreren Diagrammen. Diese können dabei auf unterschiedlichen Detaillierungsleveln gestaltet sein. Dadurch sehen alle Stakeholder genau die Informationen, die für sie relevant sind. Wenn man doch die Perspektive wechseln möchte, muss man aber kein anderes Modell bemühen, sondern lediglich die Ansicht verändern. Im Gegensatz zur technischen Architektur (wie sie in den Blogs zum MVP vorgestellt wurde) bildet das Synthesemodell nicht die Lösung ab, sondern eine Beschreibung von gewünschten Strukturen, Funktionen und Prozessen.

Verbesserte Kommunikation und Verständnis

Ein großer Vorteil des Synthesemodells ist, dass es alle Stakeholder adressiert. Komplexe Systeme werden präzise modelliert und durch verschiedene Diagramme visualisiert, anstatt nur textlich beschrieben zu werden. So wird die Kommunikation zwischen allen Beteiligten, ob Ingenieur, Softwareentwickler, Manager, oder Kunde, viel klarer. Alle Beteiligten können besser verstehen, wie die verschiedenen Teilnehmer und Kernleistungen miteinander interagieren und voneinander abhängig sind.

Effizienz und Qualität

Das Synthesemodell macht den Systementwicklungsprozess effizienter und kostengünstiger. Durch die kontinuierliche Validierung mit allen Beteiligten können Probleme frühzeitig im Designprozess erkannt und behoben werden. Das führt zu höherer Qualität und Zuverlässigkeit. So bleiben Projekte im Zeit- und Budgetrahmen und die Gesamtqualität des Systems wird verbessert.

Nachverfolgbarkeit und Compliance

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Synthesemodells ist die Nachverfolgbarkeit. Es bietet Mechanismen, um Anforderungen bis hin zu Systemelementen nachzuverfolgen und sicherzustellen, dass Standards und Kundenanforderungen erfüllt werden. Durch die Gestaltung der Kerndienste in Übereinstimmung mit den definierten Kernwerten gewährleistet das Modell, dass das Endprodukt alle notwendigen Kriterien erfüllt und ein robustes Rahmenwerk für die Qualitätssicherung bietet.

Die vier Schichten des Synthesemodells

Das Synthesemodell besteht aus vier Schichten: Struktur, Funktion, Interaktion und Verhalten. Die oberen zwei Schichten beinhalten Diagramme, die von SysML adaptiert wurden, während die Interaktions- und Verhaltensebene aus Subject Interaction Diagrams (SID) und Subject Behavior Diagrams (SBD) bestehen. Jede der SFIB-Schichten beantwortet eine spezifische Frage:

  1. Strukturschicht: Wer? – Diese Schicht definiert die beteiligten Entitäten und ihre Zusammensetzung. Dazu gehören Teilnehmer und Kernleistungen sowie zusätzliche, nicht essenzielle Dienste. Das Bild unten zeigt ein Diagramm der Struktursicht des Synthesemodells des Ecovity-Ecosystems.
  2. Funktionsschicht: Welche? – Hier werden die Prozesse definiert, die von den beteiligten Entitäten in einem digitalen Ökosystem unterstützt werden. Diese Prozesse können ein oder mehrere Teilnehmer und (Kern-)Leistungen einbeziehen.
  3. Interaktionsschicht: Was? – Diese Schicht beschreibt die Interaktion der Subjekte und den Austausch von (Informations-)Objekten innerhalb eines bestimmten Prozesses.
  4. Verhaltensschicht: Wie? – Hier wird das Verhalten eines Subjekts in dem zugehörigen Prozess definiert.
Abbildung: Diagramm der Struktursicht des Ecovity Synthesemodells (Version 3.0).

Fazit

Das Synthesemodell bietet einen umfassenden Ansatz für das Systemdesign und verbessert die Kommunikation, Effizienz und Nachverfolgbarkeit. Durch den Fokus auf die Interaktionen zwischen den Beteiligten und der Plattform stellt das Modell einen kollaborativen und benutzerzentrierten Entwicklungsprozess sicher. Die Implementierung des Synthesemodells kann zu qualitativ hochwertigeren Systemen, besserer Compliance und einem tieferen Verständnis der Dynamiken komplexer Systeme führen, was es zu einem wertvollen Werkzeug für moderne Unternehmen macht.

Durch die Einführung des Synthesemodells können Organisationen einen effizienteren und effektiveren Systemdesignprozess erreichen und letztendlich überlegene Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden liefern.